Mein Name ist Esra, ich bin 26 Jahre alt und habe leider Cholesterinprobleme, denn ich leide an der Familiären Hypercholesterinämie.
Wenn Sie sich fragen, wie ich dies erkannt habe, hier meine kurze Geschichte dazu.
Meine Tante hatte mit 29 Jahren einen Herzinfarkt und hat es glücklicherweise geschafft, wieder gesund zu werden. Was die Ärzte bei ihr entdeckt hatten, war ihr zu hoher Cholesterinspiegel, der verbunden mit zu viel Stress dafür gesorgt hatte, dass ihre Arterien verstopften. Fazit: Herzinfarkt.
Da ihr Cholesterinspiegel nicht einfach mal so zu hoch war, kam der Grundgedanke, dass sie es vielleicht geerbt hat. Somit durfte unsere ganze Familie zur Untersuchung (damals war ich nicht einmal 10 Jahre alt). Es wurde festgestellt, dass tatsächlich fast alle, einschließlich mir, einen zu hohen LDL-Spiegel hatten.
Wie wir ja alle wissen, geraten „Krankheiten“ die äußerlich nicht gesehen werden, gerne einmal in Vergessenheit. Zwar hatten die Ärzte mir immer mitgeteilt, dass ich einen zu hohen LDL-Spiegel hätte, hatten sie mir aber lediglich geraten, kein Fast-Food u.ä. zu essen, was ich eh sehr selten mache. Keiner der Ärzte hatte wirklich Ahnung, von was es kommen könnte und was dagegen unternommen werden kann.
Schließlich – dies geschah vor 2 Jahren – hatte meine Mutter enorm schlechte Werte und musste zur Untersuchung in die Poliklinik. Wie alle Mütter ist auch meine Mama eine sehr fürsorgliche Person, was zur Folge hatte, dass ich auch einen Termin bekommen hatte.
Nach mehreren Untersuchungen hatten die Ärzte festgestellt, dass meine Mama dringend „Stents“ in Ihre Arterien eingesetzt bekommen muss. Wir sind davon ausgegangen, dass es nur einer sein wird. Da der Einbau von den sogenannten „Stents“ nicht lange dauern sollte und auch keine Vollnarkose benötigt wird, sind wir ziemlich gelassen ins Krankenhaus gefahren.
Naja, die Ärzte meinten, dass sie allerspätestens in 1,5 Stunden fertig sei. Es hat leider aber 3 Stunden gedauert. Sie können sich vorstellen, dass die restlichen 1,5 Stunden kein Spaziergang für mich waren, da ich ja auch absolut keine Ahnung hatte, was im OP-Saal vorging.
Nachdem endlich mal ein Arzt rauskam und mir berichtet hat, dass die Arterien meiner Mama so verstopft waren, dass ihr gleich mehrere Stents eingesetzt werden mussten, war ich ziemlich „baff“. Der Arzt meinte noch dazu, dass der nächste kleine Stress bei ihr einen Herzinfarkt verursacht hätte.
Jetzt war ich an dem Punkt angelangt, dass ich angefangen habe, die Sache ziemlich ernst zu sehen. Ich bin zu meinem Termin gegangen und musste ebenfalls einige Untersuchungen machen. Zwar ist mein LDL-Spiegel für mein Alter immer noch zu hoch und meine Ärztin hat mir empfohlen, jetzt schon mit ganz leichten Tabletten (Statin 20mg) zur Vorbeugung zu beginnen.
Ich bemerke immer noch nicht, dass ich eigentlich eine ernsthafte „Krankheit“ habe, aber versuche, mich trotzdem gesund zu ernähren, Sport zu machen und regelmäßig meine Tablette zu nehmen.
Ich empfehle jedem, der vor allem einen zu hohen LDL-Cholesterin-Spiegel hat, nicht die Augen davor zu verschließen! Ach ja, eins darf ich nicht vergessen, meine Mama und meine Tante müssen jetzt regelmäßig zur Apherese-Therapie, die sogenannte „Blutwäsche“, bei dem das LDL-Cholesterin aus dem Blut entfernt wird. Glauben Sie mir, zwar haben beide keinen Spaß daran, aber wir schätzen uns glücklich, dass diese Therapie den beiden hilft, noch einige glückliche Jahre mit ihren Familien zu verbringen.
Liebe Grüße
Esra