Bereits im Jahr 2001 wurde bei mir eine Erhöhung der Cholesterinwerte durch meinen Hausarzt festgestellt. Dieser überwies mich sogleich an eine spezielle Lipid-Sprechstunde im Heidelberger Klinikum, da die Medikamente, die ich bis zu dieser Zeit versucht hatte, starke Nebenwirkungen mit massiven Magen- und Muskelproblemen verursacht hatten und er keinen Rat mehr wusste. Alle weiteren angewandten Lipidmedikamente erbrachten auch keine nebenwirkungsfreie Senkung meines Cholesterinwerts.
Im Jahr 2005 bekam ich innerhalb von 2 Tagen 2 Herzinfarkte und es wurden mir 2 Stents gesetzt. 2007 stellte ich mich erneut in der Lipidsprechstunde am Heidelberger Klinikum vor und blieb von da an in regelmäßigen Abständen an die Ambulanz angebunden. Auf Grund der fehlenden Verträglichkeit der Lipidsenker stellte das Klinikum mehrere Anträge auf Genehmigung einer LDL-Apherese, die aber von der Apheresekommission abgelehnt wurden, da ich noch nicht „alle“ auf dem Markt befindlichen Lipidsenker ausprobiert hatte. Im weiteren Verlauf probierte ich auch noch die restlichen Lipidsenker aus. Aber sie brachten alle nicht den ersehnten Erfolg und ich bekam immer wieder die oben beschriebenen Nebenwirkungen.
Schließlich und endlich bekam ich dann doch die Apherese genehmigt. Ein jahrelanger Kampf trug endlich Früchte und ein Anruf des Arztes am 15.03.2010, der mich fragte, ob ich am 18.03.2010 zur LDL-Apherese erscheinen könnte, die ersehnte Erlösung. Ich war sehr überrascht, da ich nicht mehr damit rechnete, diese Therapie genehmigt zu bekommen und sagte selbstverständlich zu. Ich war sehr erleichtert, dass ich doch noch eine Zusage bekommen habe.
Seit diesem Zeitpunkt komme ich nun in regelmäßigen Abständen zur Behandlung. Ich werde von einem sehr netten Team von Ärzten und Pflegekräften erwartet. Zunächst werde ich gewogen, dann, je nach Wunsch, darf ich in einem Apheresesessel oder im Bett Platz nehmen. Meine Venen werden punktiert und die Behandlung kann beginnen. Ca. 2 h dauert die Reinigung des Blutes, die ich bisher immer sehr gut vertragen habe. Im Anschluss an die Behandlung geht es mir gut, aber ich fühle mich oft etwas matt. Nach einem kurzen Nickerchen zu Hause von 15 bis 20 Minuten, bin ich topfit und könnte Bäume ausreißen. Insgesamt fühle ich mich nicht durch die Behandlung eingeschränkt, sondern eher geschützt. Auch wenn ich einmal Urlaub machen will, ist die Termingestaltung sehr flexibel und bei einer längeren Abwesenheit hilft mir das Apherese-Team bei der Suche einer Apheresemöglichkeit am Urlaubsort. Ich freue mich, dass es mir so gut geht und kann nur versuchen, jedem die Angst vor einer solchen Behandlung zu nehmen.
GM, Landau