Da es sich bei der Familiären Hypercholesterinämie um eine Erbkrankheit handelt, lässt sie sich nicht heilen. Dank moderner Medikamente und Behandlungsmöglichkeiten ist die Krankheit aber zumindest in den meisten Fällen beherrschbar, so dass Betroffene ein weitgehend normales Leben führen können. Entscheidend für eine erfolgreiche Therapie ist es, die FH so früh wie möglich zu erkennen – so können schwere Gefäßschäden (Arteriosklerose) verhindert werden. Wer die Diagnose „Familiäre Hypercholesterinämie“ erhält, sollte daher auch unbedingt nahe Blutsverwandte auf die Krankheit aufmerksam machen, um eine mögliche Erkrankung abzuklären. Es kann hilfreich sein, einen Stammbaum der Familie zu zeichnen, um die Vererbungswege zu erkennen.
Wesentlich für die Therapie einer Familiären Hypercholesterinämie ist die regelmäßige Kontrolle der Blutfettwerte und die damit verbundene Bemühung, die Cholesterinwerte innerhalb der Normwerte zu halten. Dazu bieten sich mehrere Möglichkeiten. Zu den wichtigsten gehören die konsequente Befolgung von Ernährungsrichtlinien, sportliche Betätigung, die Einnahme cholesterinsenkender Medikamente und die Lipid-Apherese. Als anzustrebende Zielwerte gelten:
Gesamtcholesterin weniger als 200 mg/dl
LDL-Cholesterin weniger als 130mg/dl
HDL-Cholesterin mehr als 40 mg/dl bei Männern und mehr als 45 mg/dl bei Frauen.
Wichtig: Diese Zielwerte sind Richtwerte, die gegebenenfalls je nach Vor- oder Begleiterkrankung vom behandelnden Arzt individuell festgelegt werden.
Therapeutische Möglichkeiten
An dieser Stelle finden Sie einen kurzen Überblick über die therapeutischen Möglichkeiten – für detaillierte Infos folgen Sie einfach den Links (derzeit noch nicht aktiviert).
Zwei Bausteine, die auf jeden Fall zur Therapie gehören sollten, sind die richtige Ernährung und ausreichend Sport. In den meisten Fällen der Familiären Hypercholesterinämie wird auch eine medikamentöse Therapie nötig sein. Hier gilt es, das richtige Medikament und die richtige Dosierung zu finden, mit der Ihr Cholesterinspiegel auf den gewünschten Zielwert gebracht werden kann. Bleiben die Werte trotz dieser Maßnahmen zu hoch, besteht akute Gefahr für die Gesundheit – bis vor wenigen Jahrzehnten konnte nichts für derartig betroffene Patienten unternommen werden. Seit Mitte der 1980er-Jahre steht aber mit der sogenannten Lipid-Apherese eine neue Möglichkeit zur Verfügung, mit der auch schwere Fettstoffwechselstörungen behandelt werden können. Die Apherese ist eine Art Blutwäsche, ähnlich einer Dialyse, bei der die schädlichen Blutfettbestandteile maschinell aus dem Körper entfernt werden können. Weitere Informationen dazu finden Sie im entsprechenden Unterkapitel. Dort finden Sie ebenfalls einen Link auf hilfreiche Adressen, wo Sie noch weitere Informationen zur Familiären Hypercholesterinämie und anderen Stoffwechselerkrankungen finden.
Grundsätzlich gilt: Die Art der Therapie muss immer individuell abgestimmt werden, denn jede Erkrankung ist anders und Betroffene reagieren unterschiedlich auf Nahrungsmittel oder Medikamente. Scheuen Sie sich nicht, mit Ihrem Arzt über Ihre persönlichen Therapiemöglichkeiten zu sprechen!